WORTSCHAU

WORTSCHAU 41 : VERWANDTES

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LIEBE LESERINNEN
UND LESER,

mit der letzten Ausgabe der WORTSCHAU betraten wir schon Neuland: Gleich an den Anfang setzten wir als Motto ein italienisches Gedicht in der Originalfassung und in deutscher Sprache, zusammen mit der Kurzvita der Übersetzerin. Damit möchten wir auf die so wichtige Arbeit des Übertragens von Texten aus einer Sprache in eine andere hinweisen. Immer noch wird diese Aufgabe viel zu wenig gewürdigt.

Nun gehen wir noch einen Schritt darüber hinaus. Nämlich mit Gedichten aus dem Lettischen. Anlass dafür waren die Gedichte unserer Hauptautorin Monika Littau. Sie war im letzten Jahr einige Wochen im Schriftstellerhaus Ventspils (Lettland) zu Gast und brachte von dort einen Gedicht Zyklus mit, der uns begeistert. Aus diesem Grund reservierten wir einige Seiten zusätzlich: für lettische Lyrik. Die Zusammenarbeit von Monika Littau mit Alena Steinlechner, der Bildenden Künstlerin dieser Ausgabe, zeigt weitere Facetten künstlerischer Verwandtschaft. Und sie reicht bis nach Lettland.

Robert Vilsons Gedicht kamieļi, übersetzt von Nicole Nau, steht als Motto vorneweg. An anderer Stelle im Heft präsentieren wir die Autorinnen Inga Pizāne und Amanda Aizpuriete, übersetzt von Astrid Nischkauer und Kalle Aldis Laar.

Doch nicht nur lettische Schriftstellerinnen und Schriftsteller kommen zu Wort. Die Auswahl aus den wieder über 200 Einreichungen war nicht leicht. 20 Autorinnen und Autoren blicken nun aus ihrer literarischen Perspektive auf das Thema Verwandtes. Bei Helmut Blepp verwahrte der Großvater die Zeit in Kontrolluhren und Taxametern. Gundula Schiffer beschreibt Gebuchte Stunden, Peter Zemla von ferne Musik. Zu entdecken gibt es das Drehbuch verlorener Bilder von Valentin Wölfmaier, anderswo treffen wir auf Herrn Liebkopf von Markus B. Altmeyer.

Es gibt solche Morgen
Da ist die Welt wie der Gedichtband eines unbekannten Autors.

Amanda Aizpuriete

In diesem Sinne Johanna Hansen und Wolfgang Allinger

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